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Schlechter Geschmack

Campus der Universität Bielefeld
© Fabio Ney

Programm

9. November

türkisfarbener Balken

Talk mit dem Kabarettisten Ingo Börchers

Ort: Universitätsbibliothek U0 (Infozentrum)

Portraitfoto von Ingo Börchers
Ingo Börchers

Satiriker*innen, Kabarettist*innen und Comedians stehen unter Dauerbeobachtung
hinsichtlich ihrer Geschmacksgrenzen: Darf man seine Oma in einem Kindersong als "alte Umweltsau" vorstellen, den Papst beleidigen oder gar mit Anspielungen arbeiten, die als antisemitisch missverstanden werden könnten? Wenn das geschieht, rauscht der Blätterwald, und manchmal werden sogar die Gerichte bemüht, wenn jemand mehr oder minder Prominentes ihre/sein Persönlichkeitsrechte durch Satire verletzt sieht. Anderseits: Wenn der Pfeffer fehlt, bleiben die Gags fade. Muss man nah an die Geschmacksgrenzen heran, um nicht gepflegte Langeweile zu produzieren? Über Satire und Komik als ständige Gratwanderung tauschen sich der bekannte Kabarettist Ingo Börchers und der Programmleiter des Zentrums für Ästhetik der Uni Bielefeld, Hans-Martin Kruckis, an ausgewählten Beispielen aus – alles natürlich streng wissenschaftlich und seriös, aber gelacht werden darf trotzdem zwischendurch. Und das Publikum ist zum Mitdiskutieren eingeladen!

Ingo Börchers machte schon in der Zivildienstzeit erste Bühnenerfahrungen als Clown, Kleinkünstler und Kabarettist. Parallel dazu freie Mitarbeit für Hörfunk und diverse Printmedien. Seit 1997 ist er auf den Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Wenn er nicht gerade mit seinen Soloprogrammen auf Tournee ist, freut er sich immer wieder auf und über die Zusammenarbeit mit dem WDR-Hörfunk, mal in der Unterhaltung am Wochenende als Sidekick von Gastgeber Matthias Brodowy, mal als Moderator der Sendung "Kluge Nacht", dem Science Slam auf WDR5.

10. November

rosafarbener Balken

Prof. Dr. Rembert Hüser

Ort: Offkino (August-Bebel-Str. 94)

Für den Fall, dass man in Fragen angewandter Ästhetik noch unsicher sein sollte, ist es hilfreich, zur groben Orientierung erst einmal davon auszugehen, dass Schlechter Geschmack das ist, was wir zuhause über dem Sofa hängen haben. Nicht bei jedem Thema muss man weit ausholen. Und so ist "Bielefeld" auch keineswegs das letzte bisschen, was bei Geschmacksdiskussionen bislang noch gefehlt hätte. Ganz im Gegenteil: Bielefeld ist das i-Tüpfelchen des Geschmacks.

Schlechter Geschmack, um nur den zu nehmen, in welcher Form auch immer, ist vor Ort nie bloß eine Frage von Tagen. Der Vortrag wird deshalb aus streng Bielefelder planetarisch-erdgeschichtlicher Perspektive den Bogen von der Genesis bis zur Mondlandung von Apollo 15 und ihren Folgen schlagen. Und dann auch mit der Geschichtswissenschaft nach dem Nährwert der ganzen Sache fragen.

Ausschnitt einer Social Media-Seite von Hüser. Auf dem Foto steht er unter einem Banner zu einer Rembrandt-Ausstellung.
Rembert Hüser

Der Literaturwissenschaftler Rembert Hüser studierte u.a. an der Universität Bielefeld und promovierte hier 1992 bei Karl-Heinz Bohrer und Jürgen Fohrmann. Lange Zeit war er Associate Professor an der University of Minnesota. Seit 2014 ist er Professor für Medienwissenschaft in Frankfurt. Seine Aufsätze und Essays behandeln u.a. Fritz Lang, Werner Herzog, Alexander Kluge, Herbert Achternbusch, Samuel Beckett, Jean-Luc Godard, und Steven Spielberg und vieles andere, nicht zuletzt den geisteswissenschaftlichen Forschungsbetrieb oder die „Tatort-Reihe“. Seine Texte sind, im akademischen Betrieb höchst selten, niemals langweilig. Eine gute Möglichkeit, sein Denken kennenzulernen, ist die 2021 im Verbrecherverlag erschienene Textsammlung mit dem Titel: „Geht doch“.

In seiner Bielefelder Zeit pflegte Hüser nicht zuletzt enge Beziehungen zum AJZ-Kino und war aufmerksamer Beobachter der Bielefelder Geschmackskultur. 1991 hatte er seinen wissenschaftlichen Durchbruch mit einem Text über die Ausstellung des Riesen-Walfischs Moby Dick auf dem Parkplatz von divi (an der Teutoburger Straße). Im Jahr darauf wurde divi real. Das Plakat vom Parkplatz wurde 2003 als einschlägig in das Bielefeldbuch aufgenommen. 2003 schrieb er auch über das Bielefelder Universitätsgebäude und den fehlenden Einbau der Film- und Medienwissenschaft ins Profil der Uni in dem Band "Signale der Störung". Er wohnte längere Zeit gar nicht weit vom Schloßhofgrill im Wohnheim Jakob Kaiser-Straße und in der Niedernstraße im zweiten Stock direkt gegenüber der Altstädter Nikolaikirche. Dort, wo in der Weihnachtszeit immer der Feuerwehrwagen vom Kinderkarussell hält.

Offkino-Programm

Das Offkino zeigt im November besonders sehenswerte Filme, die auf unterschiedliche Weise einen Bezug zum Thema des art/science-Festivals herstellen. Das Zentrum für Ästhetik bedankt sich sehr für diese Kooperation! Mehr zum November-Programm unter: www.offkino.de 

 

  • 4.11.: Drop Out (1997, 110 Min., Regie Beatrice Manowski)
  • 11.11.: Die 120 Tage von Sodom (1975, 113 Min., Regie: Pier Paolo Pasolini)
  • 18.11.: Bad Taste (1987, 88 Min., Regie: Peter Jackson)
  • 25.11.: Cry-Baby (1990, 85. Min., Regie: John Waters)

11. November

türkisfarbener Balken

Dr. Turit Fröbe

Ort: TOR 6 Theaterhaus (Hermann-Kleinewächter-Straße 4)

Portraitfoto von Turit Fröbe
Turit Fröbe (© Philip Birau)

Dass Bausünden eher etwas Unerfreuliches sind, dürfte auf der Hand liegen – aber gibt es möglicherweise auch "gute" Bausünden?

Die bekannte Architekturhistorikerin und Urbanistin Dr. Turit Fröbe weiß die Antwort. Sie interessiert nicht nur das Herausragende und Besondere, sondern genauso das Alltägliche, wobei sie seit Jahren ein Faible auch für das Sperrige und Ungeliebte hat. Und damit wurde sie Deutschlands bekannteste Expertin für Bausünden. Davon zeugen nicht nur die Bücher "Die Kunst der Bausünde" und "Eigenwillige Eigenheime. Die Bausünden der anderen" sondern auch ihre inzwischen vier Abrisskalender mit "365 Bausünden zum Abreißen", die längst Kult-Status erlangt haben.

Die Ur-Bausünde, die vor mehr als 20 Jahren den Anstoß lieferte für ihre Auseinandersetzung mit dem Thema, steht übrigens in Bielefeld. Ihr Fokus ist aber selbstverständlich sehr viel weiter: Zu ihren Forschungs- und Interessensschwerpunkten gehören die Themenkomplexe "Stadt und Spiel", "Baukulturelle Bildung" und das "Urbane Lernen". Allemal lohnend ist ein Besuch auf ihrer Webseite www.die-stadtdenkerei.de.

Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.

Nummern schieben

Ort: TOR 6 Theaterhaus (Hermann-Kleinewächter-Straße 4)

links im Bild: Friedolin Müller, rechts im Bild: Wiebke Eymess
© Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie

Wiebke Eymess und Friedolin Müller, bekannt als Duo "Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie" sind eines der absoluten Highlights beim diesjährigen art/science-Festival "Schlechter Geschmack". Der Titel ihres Programms "Nummern schieben" legt schon nahe, dass es am Festival-Motto zumindest kratzt. Der Untertitel "Lieblingsstücke" relativiert das wieder ein bisschen. Da wird klar, dass hier ein "Best of" aus zwölf Jahren anspruchsvollem Kabarett gemeint ist. Trotzdem: Geschmacksfragen sind eigentlich immer aktuell. Lassen wir uns überraschen!

"Das Geld liegt auf der Fensterband, Marie" begeistern, vielfach preisgekrönt, mit ihrer ganz eigenen Form der Kleinkunst. Wenn sich das real-fiktive Liebespaar nicht ebenso unterhaltsam wie virtuos verquatscht, trägt es sprachjonglierende Lieder und Gedichte vor. Dabei schaffen beide mit erstaunlicher Leichtigkeit den Spagat zwischen Komik und gesellschaftskritischem Tiefsinn. Im Jubiläumsprogramm "Nummern schieben" zeigt das Duo all seine Lieblingsstücke. Dazu nie gespielte Texte und Lieder aus dem Giftschrank. Zumindest theoretisch. Denn die beiden sind sich über die Auswahl der Nummern nicht einig. Aber das Programm muss fertig werden, damit ihre Kinder etwas zu essen bekommen. Also lassen sie ihre Fans über deren Lieblingsstücke abstimmen. Die sind sich auch nicht einig. Es hilft nichts: Die zwei von der Fensterbank müssen Nummern schieben. Am Ende des Abends werden sich wieder alle fragen: War das einstudiert oder improvisiert? Privat oder politisch? Ist das Kunst – oder meinen die mich?

Intelligentes und zugleich unglaublich komisches Kabarett ohne erhobenen Zeigefinger von zwei großen Könnern.

Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.

Bad Taste-Party

Ort: Movie (Am Bahnhof 6)

Plakat des Impro-Fests

Wie der Zufall so spielt, findet parallel zum art/science-Festival auch das IFO - Impro Fest statt. Internationale Improtheatermacher:innen treffen sich in Bielefeld, veranstalten Workshops, tauschen sich aus und gehen mit ihren Shows an die Öffentlichkeit. Ein unglückliches Zusammentreffen? Ganz bestimmt nicht: Erstens halten sich die zeitlichen Überschneidungen in Grenzen, und zweitens machen wir daraus eine win-win-Situation: eine gemeinsame Bad Taste-Party im Movie.

Kommt trashig, kitschig, corny – mal sehen, wer den schlechtesten Geschmack hat!!!

Und die DJs liegen schon auf der Lauer!

Logo des Impro-Fests

Infos zum IFO findet Ihr hier: http://improfestoffline.de

12. November

rosafarbener Balken

Flamingo in Aspik

Ort: Bunker Ulmenwall (Kreuzstraße 0)

Verwischtes Foto von drei sich bewegenden Personen
Ensemble für nicht gekonnte Musik

Just wenn das Röhren des Hirsches verklungen ist und fromme Kinderhände anheben, sich in Erwartung des Weihnachtsfestes zum Wunschgebet zu falten, wird es höchste Zeit, sich zu erinnern, dass die Grenzlinie zwischen gutem und schlechtem Geschmack ein Kreis ohne Mitte ist, nicht unähnlich Onkel Sachers Tortenform. Angetrieben von wohligem Katzenschnurren dreht sich besagter Kreis um sich selbst und im Kanon, “once upon a time the world was round…”, Sie wissen schon. Im Übrigen darf an das mahnende Bonmot aus dem Umkreis des Frankfurter Kranzes erinnert werden, wonach zum Gelingen der Revolution am Feierabend eine Torte und nichtgekonnte Musik zwingend erforderlich sind.

Das Ensemble für nicht gekonnte Musik setzt bewusst Prozesse in Gang, die sich nicht kontrollieren lassen. Vorgängen, die üblicherweise in Konzerten als Störung oder Ablenkung wahrgenommen werden, gilt hier die ganze Aufmerksamkeit. Der Versuch, diese Prozesse dennoch nach musikalischen Gesichtspunkten zu strukturieren, ist natürlich zum Scheitern verurteilt, lässt jedoch überraschende Momente voller zarter Poesie, skurriler Komik und kammermusikalischer Intensität entstehen.

Ortrud Kegel – hans w. koch – Johannes Voit www.gekonnthatskeiner.de

Das Ensemble "sans sens" sitzend auf einer Treppe mit diversen Instrumenten und Gegenständen.
sans sens

Das jüngste Uni-Musik-Ensemble sans sens unter Leitung von Johannes Voit komplettiert den Abend mit dem Stück „Four6“ (1992) von John Cage. Das Werk zählt zu den legendären "Number Pieces" des US-amerikanischen Komponisten und wurde "for any way of producing sounds" geschrieben. Any? Any!

15. November

türkisfarbener Balken

Ort: Weinboutique VIN PUR (Rolandstraße 20)

Guten Geschmack im Kulinarischen beweist man landläufig nicht zuletzt durch die Auswahl seiner Weine. Allerdings: Welche Kriterien dabei eine Rolle spielen sollten, ist nicht für jedermann sofort einsichtig. Torben Bunte, Inhaber der Weinboutique "VIN PUR" und Experte für Naturweine, gibt Nachhilfe bei der Beurteilung von edlen Tropfen und lädt gleichzeitig zur Verköstigung einiger seiner Favoriten ein. Bei der Beurteilung von Wein spielt für ihn auch die damit einhergehende Auseinandersetzung mit Esskultur, Qualität, Herkunft, Nachhaltigkeit, Regionalität und einem verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen eine wichtige Rolle. Unterstützt wird er von zwei Wissenschaftlern: Der Mediziner Erhard Wischmeyer erklärt an diesem Abend, welche physiologischen Prozesse beim Schmecken ablaufen, während der Soziologe Oliver Flügel-Martinsen erläutert, wie Fragen des guten Geschmacks auch dazu genutzt werden können, feine gesellschaftliche Unterschiede zu markieren.

Wegen der beschränkten Zahl zur Verfügung stehender Plätze ist eine verbindliche Anmeldung vorab dringend anzuraten unter: www.vinpur.de
Kostenbeteiligung für Weinprobe und Snacks:
45,- €, für Studierende (mit Ausweis) 20,- €

Weinboutique VIN PUR, Rolandstr. 20, 33615 Bielefeld, Tel.: 0521/89724499; E- Mail:
weinboutique@vinpur.de

Portraitfoto von Torben Bunte
Torben Bunte

Torben Bunte betrieb von 2014 bis 2021 das "Heinrich sein Enkel" am Siegfriedplatz und ist seit 2012 Weinhändler für Naturweine mit der VIN PUR Weinboutique.

Portraitfoto von Oliver Flügel-Martinsen
Oliver Flügel-Martinsen

Prof. Dr. Oliver Flügel-Martinsen lehrt seit 2014 Politische Theorie und Ideengeschichte an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.

Portraitfoto von Erhard Wischmeyer
Erhard Wischmeyer

Prof. Dr. Erhard Wischmeyer leitet seit 2021 die Arbeitsgruppe "Zelluläre Neurophysiologie" an der Medizinischen Fakultät OWL.

16. November

rosafarbener Balken

Prof. Dr. Wolfgang Braungart

Ort: Kunsthalle Bielefeld

Portraitfoto von Wolfgang Braungart
Wolfgang Braungart (© Universität Bielefeld)

Kitsch gilt allgemein geradezu als Inbegriff des schlechten Geschmacks und Kennzeichen einer Massenkultur, die den Gegensatz zur anspruchsvollen "Hochkultur" bildet. So sehr dem Kitsch das Moment des Ideologischen, ja Verlogenen anhaftet, so sehr ist er gleichzeitig Ausdruck einer authentischen Sehnsucht nach dem "wahrhaft Schönen", dem ganz Anderen, den großen Gefühlen, dem Idyllischen – lauter Aspekte, die die moderne Kunst nicht mehr bedienen kann. Der renommierte Literaturwissenschaftler Wolfgang Braungart beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Phänomen "Kitsch" und seiner Vielschichtigkeit, der man durch Ignoranz allein gewiss nicht gerecht werden kann.

Prof. Dr. Wolfgang Braungart lehrte von 1996 bis 2022 Allgemeine Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Literaturanthropologie und Deutsche Literatur seit der Frühneuzeit an der Universität Bielefeld. Ein wichtiger Aspekt seiner Forschungen ist das Verhältnis von Literatur und Religion. Nicht zuletzt ist er ein großer Kenner der Lyrik Hölderlins, Mörikes und Georges.

Verweigerungen gegen den vermeintlich guten Geschmack

Ort: Kunsthalle Bielefeld

Mit Stücken von Mauricio über Helmut Lachenmann bis zu Hannes Kerschbaumer stellt sich das renommierte Detmolder Ensemble Horizonte unter Leitung des Komponisten Jörg-Peter Mittmann musikalisch dem Thema des art/science-Festivals "Schlechter Geschmack". In unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen lotet es aus, wie Verweigerungen gegen den vermeintlich (!) guten Geschmack in der Neuen Musik aussehen können und trifft dabei auf die besondere Atmosphäre der Kunsthalle.

Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Gruppenfoto des Ensemble Horizonte
Ensemble Horizonte (© Mariana Vieira)

Überall dort, wo Kunst auf hypertrophe Ausschweifung, auf Kitsch, auf Bombast stößt, neigt sie zu einer besonderen Form der Gegenwehr: der strikten Verweigerung gegen das angenehm "Schöne" in all seinen Ausschmückungen. Solche Verweigerungen prägen das Programm des Abends und bieten eine spannende und erstaunlich facettenreiche Perspektive auf Stationen der Musikgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert!

Das ENSEMBLE HORIZONTE widmet sich seit 1990 in variabler Besetzung vom Duo bis zur 16-köpfigen Formation vor allem der zeitgenössischen Musik. Wichtiger als jede stilistische Festlegung war und ist der Wunsch, durch thematische Schwerpunkte und das Eingehen auf spezifische Raumsituationen Kontexte zu stiften, die auch dem unvorbereiteten Hörer Orientierung in der Klangwelt der Moderne vermitteln. So dienen Beziehungen zwischen Tradition und Moderne sowie Wechselwirkungen zwischen Musik und anderen Kunstgattungen als Schlüssel für neue Erlebnisperspektiven, die auch einem breiten Publikum ohne Vorkenntnis - wohl aber mit Mut und Abenteuerlust - die spannende Welt zeitgenössischer Klangsprachen öffnen. Das Ensemble arbeitet mit verschiedenen Theatern, mit namhaften Gastkünstlern und Komponisten, mit deutschen Rundfunkanstalten und vielfältigen Veranstaltern im In- und Ausland zusammen. 2018 war es – ebenfalls in der Kunsthalle - Gast beim art/science-Festival "Identität".

Programm:

 

Salvatore Sciarrino

(* 1947)

muro d’orizzonte (1996)

für Flöte, Englischhorn und Bassklarinette

Jörg-Peter Mittmann

(* 1962)

Mit silbernen Dornen (2006)

für Harfe solo

Farzia Fallah

(* 1962)

Lalai – ein Schlaflied für Sorab

für Streichtrio solo

Hannes Kerschbaumer

(* 1981)

kritzung (2015)

Auslotungen für Viola und (andere) Holzobjekte

Pause

Helmut Lachenmann

(* 1939)

 

Pression (1970)

für Violoncello solo

Mauricio Kagel

(1931 - 2008)

Con voce (1972)

für drei (stumme) Spieler

Stefano Gervasoni

(* 1962)

AN (1989)

Quasi una serenata con la complicità di Schubert  für fünf Spieler

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