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  • Konzept 1994

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Julia Burian

Julia Burian

Geschäftsführung Gesundheitsmanagement (BGM & SGM) & Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)Projektleitung Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und GesundheitStrategische Personalentwicklung für die Wissenschaft

Raum
UHG C3-117

Konzeption und Praxis der Gesundheitsförderung (1994 – 2004)

Auf Initiative von Personalräten und Personalleitung war die Universität Bielefeld Ende 1994 die erste Universität in Deutschland, die „Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ zu einem zentralen Zielbereich der Organisationskultur gemacht hatte.
Erarbeitet wurde das erste Konzept 1994 von VertreterInnen der Verwaltung, der Personalräte und der Fakultät für Gesundheitswissenschaften.
Die Studierenden waren zu dieser Zeit noch nicht Zielgruppe der „betrieblichen Gesundheitsförderung“.

Das Vorgehen war sowohl bei der Konzeptentwicklung als auch bei der Umsetzung des Konzepts von Dialog, Aushandeln und Teilhabe aller Beteiligten geprägt. Inhaltlich wurden technische Aspekte der Arbeitsumgebung ebenso berücksichtigt wie die Auswirkungen von Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Die sieben Bausteine des Konzepts von 1994 haben sich als sinnvoll und nützlich für den Aufbau der Gesundheitsförderung in der Universität Bielefeld erwiesen.

Bausteine

Das Konzept sah als einen ersten Schritt die Einrichtung eines Steuerungsgremiums vor, in dem alle relevanten Gruppen der Universität, sowie der universitäre Sachverstand zum Thema Gesundheit, Arbeit und Organisation, vertreten sein sollten.
1994 wurde der Steuerkreis Gesundheit vom Rektorat eingerichtet. Er tagte während der ersten Aufbauphase (bis zum Jahr 2000) im vierwöchigen Rhythmus. Mit zunehmenden Projekten und einer größer werdenden Zahl von Akteuren wurde der Sitzungsrhythmus auf durchschnittlich 2 x jährlich reduziert und die Umsetzung der Projekte an Arbeitsgruppen delegiert.

Ein zweiter wesentlicher Baustein stellte die Einrichtung einer Koordinationsstelle dar. Die Aktivitäten und Projekte der Gesundheitsförderung wurden von Beginn an im Personaldezernat in der Abteilung für Personalentwicklung koordiniert. In den ersten 5 Jahren geschah dies durch den Abteilungsleiter für Personalentwicklung, seit 1999 durch eine Mitarbeiterin der Personalentwicklung. Im Jahr 2002 wurde der Aufgabenschwerpunkt Geschäftsführung im Bereich Gesundheitsmanagement auf Dauer eingerichtet.

Gesundheitszirkel dienten der Identifikation von Arbeitsbelastungen in konkreten Arbeitsbereichen durch die MitarbeiterInnen. In der konkreten Arbeitssituation vor Ort wurden durch die direkt Betroffenen Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Arbeitssituation entwickelt.

Obwohl das Konzept den Aufbau einer Gesundheitsberichterstattung vorsah, wurden in der Praxis Informationen für gesundheitsförderliche Aktivitäten aus

  • den Ergebnissen einer Befragung wissenschaftlicher MitarbeiterInnen,
  • der Analyse allgemeiner Daten (z.B. von Krankenkassen)
  • arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen über arbeitsbezogene Belastungsquellen
  • den Ergebnissen von Gesundheitszirkeln und
  • aus Belastungsbildern, die den Personalräten oder dem Personaldezernat vorlagen im wissenschaftlichen Bereich

abgeleitet.

Dieser Baustein trug der praktischen Umsetzung von zeitlich befristeten oder thematisch begrenzten Zielen und Maßnahmen Rechnung. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Gesundheitsprojekte entwickelt und durchgeführt, z.B. zu Ergonomie am Arbeitsplatz und zum Nichtraucherschutz. Auch die regelmäßigen Gesundheitstage zählen zu den Aktivitäten in diesem Baustein.

Das Konzept sah neben der Durchführung von Projekten das systematische Angebot von Trainings, Kursen und Beratung vor.

Neben einem kostenfreien Angebot von gesundheitsbezogenen Kursen für alle MitarbeiterInnen, wurden regelmäßig Zielgruppen spezifische Schulungen z.B. für Führungskräfte oder für Auszubildende durchgeführt.

Beratung zu unterschiedlichen gesundheitsbezogenen Themen wurde z.B. vom Betriebsärztlichen Dienst, von der Arbeitssicherheit und von externen Expertinnen und Experten angeboten. Seit 2003 bestand mit der Beratung für MitarbeiterInnen und Führungskräfte zudem ein internes Beratungsangebot bei Führungsfragen oder Arbeitsplatz bezogenen oder individuellen Problemlagen.

Der Erkenntnis, dass Kommunikation und Kooperation ein zentrales Element für den Erfolg von Gesundheitsförderung ist, wurde mit diesem Baustein Rechnung getragen. Durch die Vernetzung und den Austausch mit anderen Hochschulen oder auch betrieblichen Akteuren wurden Erfahrungen in andere Bereiche transferiert und umgekehrt die Erfahrungen Anderer für die Universität Bielefeld genutzt.


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