
AI*IM (Artificial Intelligence*Inclusive Medicine) vereint Wissenschaftler*innen aus neun Fakultäten mit einem gemeinsamen Ziel: die Gesundheit, Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen durch inklusive Assistenztechnologie und Künstliche Intelligenz nachhaltig zu verbessern. Der Fokusbereich verbindet medizinische Expertise mit technologischer Spitzenforschung und gesellschaftlicher Verantwortung. Forschende aus der Medizin, Technik, Linguistik & Literaturwissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Philosophie und Soziologie arbeiten eng mit Selbstvertretungen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zusammen. So schafft AI*IM ein einzigartiges Forschungsumfeld, in dem technologische Innovation und soziale Inklusion Hand in Hand gehen.
Eine Erklärung von AI*IM in Einfacher Sprache finden Sie hier.
Die Arbeitsgruppe AI*IM Consent des Fokusbereichs kommt im Frühjahr 2026 zum Thema „Die Ambivalenz der Autonomie und ihre Auflösung durch Assistierte Autonomie (A*5)“ im ZiF zusammen!
Ziel ist das Zusammenkommen internationaler Forscher:innen aus Philosophie, Medizinethik, Informatik, Soziologie, Psychologie und Gesundheitswissenschaften sowie Expertinnen aus eigener Erfahrung, um die ethischen Spannungen zwischen Selbstbestimmung und Unterstützungsbedarf bei medizinischen Entscheidungen sowie neue Wege der Assistierten Autonomie zu diskutieren.
In drei Workshops entstehen dabei Leitlinien, Forschungsimpulse und partizipative Formate, die die inklusive Nutzung von KI-Assistenzsystemen fördern und die interdisziplinäre Profilbildung sowie Vernetzung des Fokusbereichs AI*IM stärken sollen.
Hier finden Sie eine kompakte Zusammenfassung der geplanten Focus Group A*5!
Und hier finden Sie eine Zusammenfassung der geplanten Focus Group in einfacher Sprache!
AI*IM-Sprecherin Prof. Dr. Tanja Sappok hatte am 3. Dezember die Möglichkeit beim lokalen Radiosender Antenne Bethel über ihre Tätigkeit beim Krankenhaus Mara und die allgemeine Arbeit mit Menschen mit Behinderung im medizinischen Sektor zu sprechen, ein Kernthema von AI*IM.
In dem Gespräch betonte Prof. Sappok, dass der Schwerpunkt ihrer ärztlichen Tätigkeit nicht in der Behandlung der vorliegende Behinderung, sondern in der Krankheit der betroffenen Person liege. Das Ziel sei „aus kranken Menschen mit Behinderungen gesunde Menschen mit Behinderungen“ werden zu lassen. Denn: Laut Prof. Sappok leidet etwa jede dritte Person mit kognitiven Einschränkungen im Laufe ihres Lebens auch an einer psychischen Krankheit und „99%“ sind mit durchschnittlich 10 körperlichen Krankheiten belastet. Daher arbeitet das Krankenhaus Mara durch ein gut ausgebildetes Netz an verschiedenen Berufsgruppen und Fachpersonen für eine möglichst effektive Behandlung betroffener Personen. Hier werden spezielle Ansätze wie ein höherer Grad an Involvierung von Lebensumfeld und Bezugspersonen umgesetzt.
Jedoch ist für Prof. Sappok klar: Eigentlich soll hierbei keine „Sonderbehandlung“ stattfinden. Schließlich haben Menschen mit Behinderungen meist dieselben Bedürfnisse und Behandlungsprinzipien wie Menschen ohne Einschränkungen und aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft so hoch ist, sollten diese die Möglichkeit bekommen eine Regelbehandlung zu erfahren, die auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen eingeht. Daher ist das Ziel vom Krankenhaus Mara und AI*IM neben Fortschritten in der medizinischen Behandlung langfristig auch soziale und gesellschaftliche Barrieren zu überwinden.
Wer das Gespräch von Prof. Sappok mit Antenne Bethel komplett verfolgen möchte, kann dies hier tun!
Ansprechpersonen
Prof. Dr.-Ing. Britta Wrede (Sprecherin)
Prof. Dr. med. Claudia Hornberg (Sprecherin)
Prof. Dr. med. Tanja Sappok (Sprecherin)
Prof. Dr.-Ing. Anna-Lisa Vollmer (Sprecherin)
E-Mail: aiim@uni-bielefeld.de