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skills to go

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skills to go

skills to go greift Fragen auf, die viele Student*innen im Studienalltag bewegen, z.B.: „Wie bereite ich mich gut auf Prüfungen vor?“, „Wie schaffe ich meine Aufgaben?“

Mit skills to go bieten wir dir zu diesen Fragen in einem knackigen Format Antworten und Tipps – quasi ein Best of unserer Arbeit im SKILLS-Team des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL). Als Mitarbeiter*innen der Hochschuldidaktik und studentische Trainer*innen haben wir langjährige Erfahrungen in der Durchführung von Seminaren und Workshops zu Skills fürs Studium gesammelt und kennen die aktuellen Bedarfe von Student*innen.

Nutze die Zeit und die Anforderungen deines Studiums, um wichtige Kompetenzen auszubilden, die auch für spätere berufliche Tätigkeiten wertvoll sind.

Ein Studium erfordert ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Es gilt, den Überblick über zahlreiche Aufgaben und Projekte zu behalten, Lern- und Lesezeiten einzuplanen sowie Termine zu organisieren. Dabei ist es wichtig, sich immer wieder zu motivieren, eigene Interessen auszubilden, für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu sorgen, mit Stress, Emotionen und den eigenen begrenzten Ressourcen umzugehen und für sich zu sorgen. Diese selbstregulatorischen Kompetenzen werden für ein Studium meist vorausgesetzt, aber selten vermittelt (Schmitz & Schmidt, 2007). Für die Gestaltung eines gelingenden Studienprozesses sind sie zwingend erforderlich und stellen auch für spätere berufliche Tätigkeiten eine zentrale Schlüsselkompetenz dar (Pickl, 2007, S. 131).

Der Ansatz von skills to go ist, dass du selbst in deinem Tempo und nach deinem Bedarf entscheidest und auswählst, was für dich hilfreich ist. Dabei gibt es (leider) keine Musterlösungen, weil du eine ganz einzigartige Situation, individuelle Bedürfnisse und Präferenzen hast. Um herauszufinden, was dich produktiv macht, dich deinen Zielen näherbringt und dein Wohlbefinden fördert, lohnt es sich, sich mit dem Modell der Selbstregulation zu beschäftigen: „Self-regulation refers to self-generated thoughts, feelings, and actions that are planned and cyclically adapted to personal goals.“ (Zimmerman, 2000, S. 16) Die grundsätzliche Idee ist also, dass wir Menschen die Fähigkeit haben, Gedanken, Gefühle und Handlungen zu steuern, und auch im Prozess der Zielverfolgung immer wieder nachsteuern können.

Um das Modell der Selbstregulation zu erklären, vergleichen es Schmitz und Schmidt (2007) mit der Temperaturregulation einer Heizung.

Vergleichbar mit der Regulierung der Temperatur kannst du auch deine Lernprozesse steuern. Allerdings gibt es nicht den einen Schalter, sondern ein komplexes System ohne eindeutige Bedienungsanleitung, da wir Menschen und eben keine Maschinen sind.

Du kannst deine Prozesse zwar planen, musst dabei aber gut beobachten, was die Planungen mit dir (Emotionen, Gedanken, Verhalten) und deiner Zielverfolgung machen, und dementsprechend Anpassungen vornehmen. Was in der Schule noch funktioniert hat, kann in der Universität schnell an Grenzen stoßen und dich aus dem Gleichgewicht bringen.

Um ein neues Gleichgewicht herzustellen, d.h. auf die veränderten Anforderungen der Universität zu reagieren, ist es wichtig, dass du verschiedene Maßnahmen ausprobierst, die dich hoffentlich zum gewünschten Soll-Zustand führen (meistens tun sie das allerdings nicht kurzfristig, sondern es braucht dafür etwas Zeit).

Auch und gerade in stressigen Phasen geht es darum, selbst unter Zeitdruck bewusst reflektierte Entscheidungen zu treffen, um das Beste aus einer Situation zu machen. Im Modell der Selbstregulation bedeutet dies, ganz bewusst verschiedene Phasen zu durchlaufen:

  • In der prä-aktionalen Phase solltest du Ziele klären, dir deiner Ressourcen bewusst werden und den Lernprozess planen.
  • In der aktionalen Phase solltest du nicht nur auf Lernquantität, sondern auch auf Lernqualität achten und geeignete Lernstrategien auswählen, aber auch dein Verhalten beobachten und bei Bedarf anpassen.
  • In der post-aktionalen Phase solltest du eine Auswertung vornehmen und Konsequenzen für den nächsten Lernprozess ziehen: Was hat sich bewährt? Wo solltest du Veränderungen vornehmen?

Maßnahmen, die du treffen kannst, werden hierbei als Lernstrategien zusammengefasst. Wie du siehst, gibt es zahlreiche Stellschrauben, an denen du drehen kannst.

Wir verfolgen hier einen ganzheitlichen Ansatz und gehen nicht der Frage nach, wie du immer mehr in weniger Zeit schaffen kannst, sondern eher, wie du nachhaltig mit deinen eigenen Ressourcen umgehen kannst. Das bedeutet, eine gute Balance zwischen Produktivität und Wohlbefinden, d.h. zwischen zeitökonomischen und zeitökologischen Prinzipien (Ritter-Mamczek, 2007, S. 81 ff.) zu finden. Dies gelingt, wenn du deine Ressourcen erkennst (bspw. interne Ressourcen wie die eigene Konzentrationsfähigkeit) und zur Förderung der Lernqualität passende Lernstrategien (bspw. kognitive Lernstrategien wie eine Mind-Map oder externe Ressourcen wie das Bilden einer Lerngruppe oder die bewusste Wahl eines Lernortes) wählst und einsetzt. Du gestaltest! Und skills to go unterstützt dich dabei, deine Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen.

Literatur

Pickl, C. (2007). Transfergestütztes Training zur Verbesserung von Selbstregulationskompetenzen von Studierenden im Studienalltag. In M. Landmann & B. Schmitz (Hrsg.), Selbstregulation erfolgreich fördern: Praxisnahe Trainingsprogramme für effektives Lernen (S. 131–151). Kohlhammer.

Ritter-Mamczek, B. (2007). Selbstmanagement als Lernkompetenz Erwachsener. wvb.

Schmitz, B. & Schmidt, M. (2007). Einführung in die Selbstregulation. In M. Landmann & B. Schmitz (Hrsg.), Selbstregulation erfolgreich fördern: Praxisnahe Trainingsprogramme für effektives Lernen (S. 9–18). Kohlhammer. 

Zimmerman, B. J. (2000). Attaining self-regulation. In M. Boekaerts, P. R. Pintrich & M. Zeidner (Hrsg.), Handbook of self-regulation (S. 13–39). Academic Press.

Koordination: Melanie Fröhlich, Anna Groß-Bölting

Studentisches Team: Melinda Piewitt, Linda Cordes, Saska Stücker

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