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Nachhaltigkeit

Campus der Universität Bielefeld
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Nachhaltigkeit im Erasmus+ Programm

Erasmus Plus
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Die Europäische Union hat Erasmus ins Leben gerufen, um die Mobilität von europäischen Studierenden zu erhöhen und einen stärkeren Zusammenhalt europäischer Hochschulen zu fördern. Das Erasmus+ Programm soll Studierende und Lehrende aller Fakultäten beim Austausch mit unterschiedlichen europäischen Partnerinstitutionen unterstützen. Hierbei verspricht die neue Erasmus+ Programmgeneration 2021 - 2027 „grüner, digitaler und inklusiver“ zu werden. Was dies bedeutet, welche Zielkonflikte es zwischen Mobilität und Nachhaltigkeit geben kann und welche Bemühungen es zu mehr Nachhaltigkeit im Erasmus+ Programm gibt, erfahren Sie in diesem Bericht.

Erasmus+ wird in der Programmgeneration 2021-2027 grüner, digitaler und inklusiver. Diese drei Querschnittsaufgaben entsprechen den Agenden der Europäischen Union. Die drei Aspekte „digitaler“, „inklusiver“ und „nachhaltiger“ greifen ineinander.

Für Erasmus bezieht sich „digital“ hauptsächlich auf das Management, aber auch auf Anerkennungsprozesse und die Vernetzung der Hochschulen untereinander. Die Digitalisierung (oder Hybridisierung) der Lehre wird mit der Projektförderung unterstützt. Digitalisierungsmaßnahmen machen Erasmus inklusiver. Personen, die mit einer Behinderung leben oder Eltern können Aufenthalte verkürzen oder virtuell teilnehmen.

Ziel der Europäischen Union ist es zudem, diejenigen besser zu erreichen, die bisher seltener mobil waren: Studierende mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, Studierende mit Kindern, Studierende aus Erstakademiker*innen-Familien sowie Studierende, die während des Studiums erwerbstätig sind. Für diese Gruppen gibt es jetzt finanzielle Anreize. Studierende, die einer dieser vier Gruppen zugeordnet werden können, erhalten 250 Euro monatlich zusätzlich zur Erasmus+ Förderung. Um die zusätzliche Förderung zu erhalten, genügt eine ehrenwörtliche Erklärung (also kein aufwendiges Antragsverfahren). Studierende, die mit einer Behinderung leben und Eltern können weitere Zuschüsse beantragen, wenn die zusätzlichen 250 Euro pro Monat nicht ausreichen – dann allerdings mit Einzelnachweisen (also ein aufwendigeres Antragsverfahren).

Das Ziel, dass die neue Programmgeneration „grüner“ werden soll, liegt auf der Hand. Das Klima verändert sich dramatisch. Trotzdem soll Mobilität gefördert werden – Erasmus+ ist ein Mobilitätsprogramm. Dies in Einklang zu bringen, ist nicht ganz einfach, doch dafür gibt es neue Initiativen. 

Erasmus+ verfolgt ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit, das auch eine kritische Betrachtung von Auslandsmobilität einschließt: Muss ich (als Dozierende) zu einer Konferenz fahren? Könnte ich virtuell teilnehmen? Müssen sich Mitglieder eines europäischen Netzwerks vor Ort treffen?

Jenseits dieser Überlegungen fördert Erasmus+ weiterhin die Mobilität von Individuen genauso wie Projekte zur Entwicklung von Themen und Verfahren in Europa und außerhalb Europas. Die thematischen Prioritäten entsprechen in Varianten den oben genannten (Nachhaltigkeit, Inklusion, Digitalität). 

Eine akademische Mobilität hat für Studierende trotz des Ausbaues hybrider Formate einen besonderen Wert. Um negative Folgen von Mobilität zu begrenzen, wird „grünes Reisen“ von Studierenden aktuell gefördert mit einem finanziellen Zuschuss und zusätzlichen finanzierten Tagen (weil die Anreise mit Bahn und Bus länger dauert). Für Lehrende und Universitätspersonal gibt es Reisekostenpauschalen und gilt ähnliches. Reist man mit Bahn oder Bus, werden zusätzliche Tage finanziert. Da sich Regelungen jährlich ändern, hält das International Office (IO) immer aktuelle Informationen bereit.

Um den CO2-Fußabdruck von Reisen im Blick zu behalten, gibt es drei Flyer des IO zu diesem Thema mit entsprechenden Links, wie man den CO2-Fußabdruck berechnen und anschließend Kompensationen zahlen kann. Der Flyer „Enjoy Bielefeld – Sustainable“ (für Incoming-Studierende) enthält z. B. Informationen über den Verleih oder Kauf von preiswerten Fahrrädern, die Nutzung des Semestertickets, Essen und Nachhaltigkeit, Foodsharing und grünes Anreisen nach Bielefeld. Im Flyer für Outgoing-Studierende gibt es ein Good-practice-Beispiel einer Studentin, die nach Oulo (Nord-Finnland) mit dem Zug gefahren ist. Zusätzlich gibt es einen Flyer mit Informationen für Wissenschaftler*innen, die akademisch reisen möchten. Für diese ist die Selbstverpflichtung empfehlenswert, bei Reisen unter 1.000 km auf das Flugzeug zu verzichten. Um auch zukünftig das Thema Nachhaltigkeit im Erasmus+ Programm umzusetzen, ist in den neuen Flyern des IO zu den Themen Erasmus+ Studium und Praktikum, Praktikum und Promotion im Ausland ein Baustein zum Thema „Green Travel“ enthalten, um (künftige)Teilnehmende von Mobilitätsprogrammen für das Thema grünes Reisen zu sensibilisieren. Zusätzlich wird bei allen Erasmus+ Infoveranstaltungen, Erstsemesterveranstaltungen, Veranstaltungen zu Studium und Praktikum im Ausland, usw. zu inklusiver Mobilität und grüner Mobilität informiert.

Auch das langsame Reisen als Anreiz für grüneres Reisen kann ein spannender Ansatz sein. Wenn man in ein Flugzeug steigt, ist man rund zwei Stunden später im Zielland. Wenn man hingegen grün reist, also mit dem Zug oder dem Bus, kommt man langsamer in die neue Landschaft, irgendwann wird eine neue Sprache gesprochen und es ist viel interessanter, langsam in die neue Kultur zu gleiten, in der man für ein paar Monate bleiben möchte.

Generell ist es das Ziel des International Office, weiterhin Mobilität zu steigern, aber eben auf inklusive Weise, um mehr Menschen einen Erasmus+ Aufenthalt zu ermöglichen und auf nachhaltigere Weise, mit Blick auf das Klima.

Interessierte Studierende können sich im „Infopunkt International“ über Erasmus+ informieren: Im Studierenden Service Center in A0-307, montags bis freitags von 11-13 Uhr.

 

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