Im Zuge der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2023 der Universität Bielefeld wurden zum ersten Mal die Treibhausgas(THG)-Emissionen bilanziert, die auf die Aktivitäten der Universität und der Universitätsangehörigen zurückzuführen sind. Vergleichbar zu den Ergebnissen anderer Hochschulen hat sich herausgestellt, dass die THG-Emissionen, die durch die Pendelwege der Studierenden und Beschäftigten entstehen, den Großteil der THG-Bilanz der Universität Bielefeld ausmachen (> 50 %: 11.532 von 21.801 Tonnen CO2-Äquivalente).
Ein wesentlicher Faktor, der die Höhe der pendelbedingten THG-Emissionen bestimmt, ist die Verkehrsmittelwahl der Universitätsangehörigen um vom Wohnort zum Campus (und zurück) zu pendeln. Mithilfe der Mobilitätsbefragung konnte die Verkehrsmittelwahl der Universitätsangehörigen des Jahres 2023 ermittelt werden (siehe Abbildung). Die Rücklaufquote bei den Studierenden bezifferte sich auf rund 12 Prozent und bei den Beschäftigten auf rund 46 Prozent.
Im Abschnitt „Campusleben & Betrieb“ des Nachhaltigkeitsleitbilds hat sich die Universität Bielefeld anlehnend an die Stadt Bielefeld (siehe Mobilitätsstrategie der Stadt Bielefeld) zum Ziel gesetzt:„ Durch infrastruktur- und verhaltensändernde Maßnahmen tragen wir dazu bei, bis zum Jahr 2030 den Anteil des Umweltverbunds, d. h. Fuß-, Radverkehr und ÖPNV, im Pendelverhalten der Universitätsangehörigen auf idealerweise mindestens 75 % anzuheben.“ Anhand der Abbildung wird deutlich, dass bereits im Jahr 2023 ein Umweltverbund von insgesamt 75 % erreicht werden konnte. Der Anteil des Umweltverbunds am Modal Split bei den Beschäftigten liegt mit 67 % unter dem der Studierenden bei 76%. Allerdings ist der Umweltverbund bei den Beschäftigten in den letzten vier Jahren stark gestiegen (56 % -> 67%), während der Umweltverbund bei den Studierenden leicht gesunken ist (78 % -> 76 %). Zudem ist bei den Studierenden eine Verlagerung vom ÖPNV auf den PKW zu erkennen. Entsprechend gilt es trotz des bisher hohen Anteils des Umweltverbunds am Modal Split, aktuelle Trends im Auge zu behalten, zu evaluieren und Maßnahmen einzuleiten, um den Umweltverbund der Studierenden und der Beschäftigten zu fördern. Die Reduzierung der pendelwegbedingten THG-Emissionen erfordert ein aktives Zusammenspiel aus universitätseigenen Projekten und Kooperationen mit relevanten Akteurinnen und Akteuren im Bereich Mobilität.
Auch das Thema Elektromobilität wird in den nächsten Jahren an Fahrt aufnehmen. Während sich jede*r vierte Beschäftigte in der Gruppe der PKW-Nutzenden vorstellen kann, in den nächsten Jahren auf einen E-PKW umzusteigen, so kann dies sich jede*r achte Studierende in der Gruppe der PKW-Nutzenden vorstellen. Um dem Bedarf nachzukommen, plant die Universität Bielefeld im Parkhaus-Neubau an der Wertherstraße Lademöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.